Vilsbiburg
Mit fünf Punkten im Gepäck können sich die Roten Raben beruhigt in die kurze Weihnachtspause verabschieden:
Sie besiegten am Samstag den VCO Dresden klar mit 3:0 und legten am Sonntag noch einmal nach. Hier holten sie sich gegen unkonventionell spielende Kölnerinnen in ihrem ersten Tiebreak mit einem 3:2-Sieg weitere zwei Punkte. Mit diesen beiden Erfolgen schieben sich die Damen aus Vilsbiburg auf den zweiten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga Pro vor. Da aber zeitgleich die Skurios Volleys aus Borken ebenfalls 3:0 gegen den VfL Oythe gewannen, sind sie erst einmal für die Roten Raben uneinholbar und verteidigen ihren ersten Tabellenplatz.
Am Samstag besiegten die Roten Raben in einem unterhaltsamen Spiel den VCO Dresden vor rund 1000 Zuschauern mit 3:0 (25:20/25:23/25:17). Der VCO ist das Nachwuchsteam des Dresdner SC. Die Spielerinnen sind alle zwischen Jahrgang 2005 und 2007 und streben eine Profikarriere an. Im ersten Satz wehrten sich die jungen Damen aus Dresden nach Kräften und hielten den Satz lange Zeit offen. Erst eine Aufschlagserie von Raben-Zuspielerin Irene Ramos brachte die Raben auf Erfolgskurs und nach 22 Minuten stand es 25:20.
Im zweiten Satz hatte der VCO-Trainer Andreas Renneberg sein Team umgestellt: Die geborene Mühldorferin auf VCO-Seite, Lena Olliges, lenkte das Spiel der Dresdnerinnen und brachte sofort frischen Wind. Außenangreiferin Zoe Albert brachte die Roten Raben mit ihren Aufschlägen immer wieder in Verlegenheit. Die Vilsbiburger Damen hatten ihre liebe Mühe, typisch für den zweiten Satz bei den Roten Raben, die VCO-Spielerinnen auf Distanz zu halten. Am Ende besorgte Crystal Burke aber doch den 25:22-Erfolg. VCO-Trainer Renneberg meinte, dass seine Mannschaft unter ihren eigenen Erwartungen geblieben sei. „Den zweiten Satz hätten wir holen müssen“.
Der dritte Satz ist dann schnell erzählt: Die jungen Damen aus Dresden schafften es nicht mehr, an die Leistungen der vorhergehenden Sätze anzuknüpfen und mussten sich sich am Ende nach 21 Minuten mit 25:17 geschlagen geben. Raben-Trainer Alberto Chaparro freute sich am Ende über die drei Punkte, sah aber auch, dass seine Spielerinnen nicht in jeder Spielsituation die richtige Entscheidung getroffen haben. Er sagt aber auch, dass solche Spiele mental nicht einfach sind, weil der vermeintliche Underdog natürlich alles gibt, um den Roten Raben ein Bein zu stellen.
Einen regelrechten Nervenkrimi erlebten die rund 590 Zuschauer am Sonntag, als die Roten Raben den DSHS SnowTrex Köln erwarteten. Die Damen aus Köln präsentierten sich als anspruchsvoller und unangenehmer Gegner. Am Ende erlebten die Zuschauer gleich zwei Premieren: Die Roten Raben mussten in ihren ersten Tiebreak in dieser Saison gehen, bevor sie die Kölner Damen mit 3:2 niederkämpfen konnten. Und sie verloren zum ersten Mal den ersten Satz einer Begegnung.
Es war Jeanette Huskic, die den Schlusspunkt unter ein hart umkämpftes Match setzte. Mit ihrem Schmetterschlag schaffte sie dass 15:13 im Tiebreak und stellte damit den Sieg der Roten Raben sicher. „Es war ein hartes Stück Arbeit“, meinte die MVP nach der Begegnung, die deutlich anders verlief, als es sich die Roten Raben erwartet hatten. Köln präsentierte sich wie eine unsichtbare Gummiwand, sie schafften es, auch dank einer überragenden Libera Melanie Gosmann, immer wieder zu punkten. Raben-Trainer Alberto Chaparro bescheinigte dem Gästeteam „eine überragende Defensivarbeit, die seine Mannschaft immer wieder vor Probleme stellte. Entsprechend zufrieden war sein Gegenüber, Kölns Trainer Jimmy Czimek: „Wir können superstolz sein in einem Kampf David gegen Goliath“.
Im ersten Satz übernahmen die Damen aus dem Rheinland das Kommando und die Raben-Spielerinnen mussten immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen. So holten sich die Kölnerinnen am Ende den ersten Satz mit 25:22.
Auch im zweiten Satz taten sich die Vilsbiburger Damen schwer: Sie gaben zu Beginn ordentlich Gas und zogen auf 20:15 davon. Doch sie mussten immer Vollgas geben, um die Kölnerinnen auf Distanz zu halten. Entsprechend groß war die Freude, als Cayetana Lopez Rey in unnachahmlicher Weise das 25:18 besorgte.
Doch wer geglaubt hat, dass die Kölnerinnen sich geschlagen geben würden, sahen sich getäuscht. Sie holten sich Satz drei 25:18.
Mit einer Portion Wut im Bauch starteten die Roten Raben in den vierten Satz. Sie beherzigten die Vorgaben von Trainer Alberto Chaparro, spielten aggressiv und setzten die Kölnerinnen ständig unter Druck. So holten sie sich diesen Satz mit 25:14, mussten in den ersten Tiebreak dieser Saison und der war nichts für schwache Nerven.
Nach 105 Minuten reiner Spielzeit war es Jeanette Huskic, die den Siegpunkt erzielte.
Mit diesem hart umkämpften Sieg festigen die Roten Raben den zweiten Satz in der 2. Bundesliga Pro und Köln schiebt sich auf Platz sechs vor.